Die Basis der Rhythmus-Reisen sind durchgängig gesprochene Silben, wie z.B. Ta Ke Ti Na oder Ga Ma La. Diese haben keine bestimmte Bedeutung, dienen aber für die Schritte und Klatscher, die darauf aufgebaut werden, als Orientierung.
Ganz spielerisch werden Sie in eine Schrittfolge, meistens in eine Seitwärtsbewegung nach rechts und links, eingeführt, die von einer Basstrommel unterstützt wird. Und Sie werden diese Schritte immer wieder "verlieren". Das ist so gewollt und Teil des spielerischen Prozesses.

Als Sie als Kind das Fahrradfahren gelernt haben, sind Sie ja auch sehr oft auf- und abgestiegen, bis es plötzlich wie von selbst ging.

Auf diese nun autonomen Schritte werden sehr achtsam Klatscher aufgebaut, die eine weitere Ebene zur Struktur der Schritte bilden.
In einem zusätzlichen Wechselgesang erforschen Sie dieses Ineinandergreifen von Schritten, Klatschen und Stimme auf ganz konkrete körperliche Weise.

Während dieser Entdeckungsreisen spielen Sie damit, wieviel oder wenig Sie aus dem gesamten Angebot umsetzen wollen oder was Sie sein lassen können. Gönnen Sie sich Ihr ganz eigenes individuelles Zeitmaß und lassen sich dennoch von der Gruppe tragen.

Vielleicht tauchen jetzt in Ihnen Stimmen auf: "Das kann ich sicher nicht." - Als kleines Kind kannten Sie diesen Satz noch nicht und haben so viel gelernt.
Sind Sie doch wieder einmal neugierig wie ein Kind! Ohne Ziel und Wollen. So vieles gibt es noch zu entdecken!

Gelassenheit kommt von „lassen“.

Lernen Sie sich kennen, wie Sie damit umgehen, wenn Sie mit mehreren unterschiedlichen Dingen gleichzeitig konfrontiert werden. Erleben Sie Leichtigkeit, wenn Sie aus den vielen Möglichkeiten nur das umsetzen, womit Sie sich im Moment gerade wohlfühlen.
Wie wenig Krafteinsatz braucht es, um Schritte zu setzen oder zu klatschen? Was können Sie geschehen lassen oder wie können Sie sich auf die tragende Kraft der Gruppe einlassen?

Diese Erfahrungen stehen Ihnen dann auch im Alltag zur Verfügung.

Kennen Sie solche Stimmen: „Die anderen können das besser.“ – „Ich bin unmusikalisch.“ – „Ich darf keine Fehler machen.“ ?
Hält Sie so mancher Glaubenssatz vom Neugierig-Sein ab? Hindert er Sie sogar daran Neues auszuprobieren oder zu beginnen?

Wie wäre es, wenn Sie diese inneren Dialoge durch neue positive Erfahrungen verändern könnten? Was würde sich evtl. in Ihrem Leben verändern?

Wie entsteht eigentlich Stress?

Vielleicht, wenn das vermeintliche Müssen und Sollen nicht mehr Ihrem eigenen Bedürfnis oder Ihrem ganz eigenen Zeitmaß / Rhythmus entspricht? Zuviel, zu schnell, zu viel Aktivität ohne Zeit zur Regeneration?

Wie wäre es, wenn Sie eine andere Erfahrung machen könnten, bei der es darum geht, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, sie zu berücksichtigen und mit Ihren Ressourcen ökonomisch umzugehen? Das könnte bedeuten, genau auszuwählen, was Ihnen im Moment gerade entspricht. Oder hilft es Ihnen, immer wieder kleine Pausen einzulegen?

Im TaKeTiNa-Prozess spielen Sie damit und loten es für sich immer wieder neu aus. Evtl. führt Sie das zu mehr Effizienz, Freude und Präsenz.

Unsere Sinne, wie das Hören, das Sehen, der Gleichgewichtssinn oder der kinästhetische Sinn, bringen uns direkt in den Moment. Was bedeutet das?

Hören können wir nur jetzt im Moment. Unser Gleichgewicht kennt keine Zukunft oder Vergangenheit. Mit der Schwerkraft gehen wir immer im Augenblick um. All diese Sinneswahrnehmungen führen uns direkt in die Präsenz des jetzigen Moments.

Die zwanghaften Gedanken über Vergangenes oder Zukünftiges kommen dabei oftmals zur Ruhe. Auch das durchgängige Sprechen der Rhythmus-Silben bringt Ihr Gedanken-Karussell zum Stehen. Es wird still.

In verschiedensten medizinischen Studien, die von Reinhard Flatischler seit 1989 durchgeführt wurden, zeigten sich während des TaKeTiNa-Prozesses viele gesundheitsfördernde Ergebnisse:
Sei es die Herz-Rhythmus-Variabilität, die positiven vagotonen Zustände oder das Resynchronisieren verschiedenster körperlicher Rhythmen wie z. B. Blutdruck, Verdauung, Atemrhythmus oder auch die hormonelle Steuerung verschiedenster Systeme etc.

Die vielschichtigen Prozesse bei TaKeTiNa können zu mehr Belastbarkeit im körperlichen, emotionalen und psychischen Bereich führen.

Unser Gehirn besteht aus zwei Gehirnhälften, die unterschiedliche Funktionen bedienen. Sie stehen über eine "Brücke", dem Balken, miteinander in Verbindung. Beim Menschen ist dieser eine mächtige Struktur aus etwa 200 Millionen Fasern .

Wenn Sie z.B. den rechten Arm aktiv bewegen und der linke Arm wird von Ihrem Partner*in bewegt, werden im Gehirn die beiden Seiten miteinander vernetzt. Es entsteht ein reger Austausch zwischen rechter und linker Gehirnhälfte. Dieser ist wichtig, da die beiden Gehirnhälften in den meisten Fällen auch Informationen der gegenüberliegenden Körperseite verarbeiten. Diese Kommunikation zwischen beiden Seiten des Gehirns ist für Gesundheit, für Intuition und Kreativität sehr wichtig.

Gleichzeitige Wahrnehmung ist die Möglichkeit unterschiedliche Informationen zur gleichen Zeit aufzunehmen und zu verarbeiten.
Multi-Tasking dagegen bedeutet, verschiedene Aufgaben in einem schnellen Wechsel, hin und her, zu erledigen. Das führt häufig zu Überforderung und Stress.

Sind wir fähig einen Raum zu öffnen, indem wir vieles gleichzeitig wahrnehmen und damit umgehen können, entsteht Entspannung und Gelassenheit.

Im TaKeTiNa-Prozess werden Sie immer wieder erleben, dass sich dieser große Raum öffnet, wenn unterschiedliche Ebenen - Schritte, Bewegungen der Hände und die Stimme - sich ineinanderweben und gleichzeitig ausgeführt werden.

Mit TaKeTiNa machen Sie Erfahrungen, wie Sie mit Chaos und Ordnung umgehen. Im Rhythmus zu sein und wieder rauszufallen wechseln sich anfangs häufig ab. Auch wenn Ihnen das erstmal nicht angenehm sein mag.
Wie gehen Sie damit um? Wie gelassen können Sie sein, wenn Sie aus dem Schritt fallen? Was für Gefühle tauchen auf? Ärger, Scham, Wut? Oder können Sie neugierig bleiben?
Sie haben die Möglichkeit die eigenen Bewertungen zu identifizieren und sie zu verwandeln. Und Sie können die Sinne öffnen, um den Einstieg in den Rhythmus, in die Ordnung wieder zu finden.

Chaos ist eine Kraft, die unweigerlich in die Ordnung führt und ist wichtiger Bestandteil jeder Entwicklung.

Mit TaKeTiNa lernen Sie über die Verfeinerung Ihrer Sensomotorik grundlegende rhythmische Bausteine kennen, die ganz unabhängig von den verschiedenen Musikkulturen gültig sind.
Sie begegnen dabei rhythmischen Urbewegungen .
Diese sind in den Rhythmen in der Natur zu finden (z.B. Jahreszeiten, Wellen im Wasser, Anordnung von Blütenblättern etc.).
Ebenso erleben wir sie im Körper (z.B. als Atemrhythmus, Pulsfrequenz, Tag- und Nacht-Rhythmus etc.).

Auch in der Musik sind sie als Pulsation - Zyklus - Unterteilungspulsation hör- und spürbar.
Über das körperliche Erleben dieser drei Qualitäten finden Sie einen ganz neuen Zugang zu Musik und Rhythmus. Entdecken Sie den stillen Puls, das Unhörbare, die Zwischenräume in der Musik - ein Geheimnis von Groove. Begegnen Sie Beat, Offbeat oder Doubletime-Offbeat in der Beziehung zwischen Ihren Schritten und den Klatschern. Eine körperliche "Rhythmus-Landkarte" ensteht. Dies wird Ihr Musizieren deutlich erweitern und verfeinern.

Wir haben gelernt, dass wir keine Fehler machen dürfen. Das macht Stress und erzeugt Angst. Und oft führt es auch dazu, dass wir noch mehr Fehler machen. Auch schneidet uns die Angst von unserem Lernprozess ab.

TaKeTiNa bietet Ihnen die Möglichkeit in einem geschützten Rahmen Fehler zu machen. Egal wie oft Sie aus dem Schritt fallen, der Rhythmus geht immer weiter. Sie werden nicht bewertet - weder gelobt, noch getadelt - und haben die Möglichkeit das Erlebte zu reflektieren. TaKeTiNa ist selbstwirksam.
Seien Sie neugierig auf die inneren Dialoge, wenn sie etwas nicht so umsetzen können, wie sie es rational schon längst verstanden haben. Und entwickeln Sie einen liebevolleren Umgang mit sich und dem vermeintlichen "Fehler". Das entspannt und bringt Vertrauen .

Sie haben sicher schon erlebt, wie - nach einem Konzert - aus vielen unzusammenhängenden Klatschern mit der Zeit ein einheitliches Klatschen entsteht, das eine Zugabe fordert. Oder Sie kennen es, dass Sie beim Spazierengehen mit einem Freund nach einer Weile ganz wie von selbst in einen Gleichschritt finden. Manches chaotische Quaken von Fröschen mündet für einen Moment in einen Gleichklang, bevor es wieder "zerfällt".

Wie kommt dieses Phänomen der Synchronisation zustande?

Mit TaKeTiNa können Sie die Voraussetzung dafür, nämlich Flexibilität und Verbundensein entwickeln. Beweglich im Körper, aber auch emotional flexibel, verbunden mit der Gruppe, mit dem Gegenüber, aber auch mit sich selbst, dies sind hilfreiche Zutaten für Synchronisation.
Wie fühlt es sich an willentlich zu handeln und gleichzeitig geschehenzulassen? Können diese Fähigkeiten beim Musizieren oder im Alltag hilfreich sein?